Höchstüberlassungsdauer abschaffen: Eine Forderung der GVP
Der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) fordert eine Abschaffung oder zumindest eine deutliche Verlängerung der Höchstüberlassungsdauer in der Zeitarbeit. Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz der Bundesregierung hat gezeigt, dass die Regelung nicht zu einer verstärkten Übernahme von Zeitarbeitskräften führt. Sie sorgt für Unsicherheit und erschwert es Unternehmen sowie Beschäftigten, langfristig zusammenzuarbeiten.
Die Höchstüberlassungsdauer in der Arbeitnehmerüberlassung beträgt aktuell 18 Monate. Das bedeutet, dass ein Leiharbeiter nicht länger als 18 aufeinanderfolgende Monate bei demselben Unternehmen arbeiten darf. Erst nach einer Unterbrechung von mehr als drei Monaten ist eine erneute Beschäftigung bei demselben Betrieb möglich. Wer die Höchstüberlassungsdauer überschreitet, kann mit hohem Bußgeld rechnen.
Zudem zeigt eine Analyse der Bundesagentur für Arbeit, dass mindestens 20 % des Beschäftigtenrückgangs in der Zeitarbeitsbranche seit 2017 – das entspricht mindestens 60.000 Arbeitsplätzen – auf die Einführung der Höchstüberlassungsdauer zurückzuführen sind.
Die starre Grenze von 18 Monaten benachteiligt genau diejenigen, die eigentlich geschützt werden sollten: die Zeitarbeitskräfte. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Regelung nicht dazu führt, dass mehr Leiharbeiter von ihren Einsatzunternehmen übernommen werden. Stattdessen erschwert sie es vielen Beschäftigten, in einem eingearbeiteten und stabilen Arbeitsumfeld zu bleiben.
Die Abschaffung oder eine deutliche Verlängerung der Höchstüberlassungsdauer würden sowohl Personaldienstleistern als auch Arbeitnehmern zugutekommen. Die meisten unserer Zeitarbeitnehmer möchten am liebsten auch nach 18 Monaten im Betrieb bleiben. Viele von ihnen schätzen die Stabilität und das vertraute Arbeitsumfeld, das sie sich aufgebaut haben. Eine Verlängerung oder Abschaffung würde es ihnen ermöglichen, im Team zu bleiben und ihre Fähigkeiten zu vertiefen. Für uns bedeutet dies die Chance, unsere Rolle als strategischer Partner für Unternehmen zu stärken. Wir könnten flexibler auf den Fachkräftemarkt reagieren und Arbeitnehmern längerfristige Perspektiven bieten.
Wir unterstützen die Kampagne des GVP „Zeitarbeit: Gut für die Wirtschaft“, weil wir aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitwirken wollen!